Waldbrunn feierte bei sein 850-jähriges Jubiläum – und den WM-Titel gleich mit.

Selbst die durchwachsene Witterung am Sonntag tat der einzigartigen Stimmung beim großen Dorffest anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung der Gemeinde Waldbrunn vor 850 Jahren keinen Abbruch. Und beim Public Viewing zum großen Finale der Fußball-Weltmeisterschaft wurde das an drei Tagen entstandene und intensiv gepflegte Wir-Gefühl schließlich gekrönt mit dem WM-Titel durch Jogis Jungs.

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Die Bilanz von Bürgermeister Hans Fiederling nach dem Festwochenende könnte kaum besser ausfallen: Bereits am frühen Sonntagnachmittag konnte das Ortsoberhaupt fast aus allen Ständen ein „ausverkauft“ vermelden. Und das, obwohl der Wettergott der ausgelassenen Feierstimmung beinahe einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Viel wichtiger als der wirtschaftliche Erfolg ist für das Ortsoberhaupt jedoch das beim Dorffest offenbar neu erwachte und gestärkte Wir-Gefühl.

Mehr oder weniger ausgeprägt war dies in der Bevölkerung vor allem unter den „Einheimischen“ ohnehin schon. Doch die Resonanz unter den „Neubürgern“ aus den Neubaugebieten war für Bürgermeister Fiederling schlicht und einfach überwältigend. Erkennbar stolz, aber dennoch gewohnt bescheiden, schlenderte das Ortsoberhaupt deshalb durch die Gehöfte entlang der Ortsdurchfahrt, in denen sich die Ortsvereine kulinarisch präsentierten.

Ein hohes Risiko waren die Organisatoren damit eingegangen, die Ortsdurchfahrt rund um Rathaus und St.-Norbertus-Kirche in eine Freiluft-Feiermeile zu verwandeln – ohne jegliche Überdachung. Zwischen Hoffen und Bangen pendelte deshalb die Gefühlslage der Veranstalter auch schon beim Festauftakt am Freitagabend. Beim Sound-Check der Kult-Band „The Jets“ etwa hatten sich pechschwarze Gewitterwolken aufgetürmt. Aber während sich in den Nachbarorten ein heftiges Gewitter entlud, brodelte im Publikum lediglich die Party-Stimmung.

Bestes Feier-Wetter bescherte auch der Samstag zur offiziellen Eröffnung. Galant überließ Bürgermeister Hans Fiederling den obligatorischen Bieranstich seiner Stellvertreterin Johanna Wander an deren Geburtstag. Trotz Regenschauer am war der Mittagstisch am Sonntag der absolute Renner und schnell alle Töpfe geleert. In allen nur denkbaren Facetten aus Kultur und Unterhaltung präsentierte sich der Ort über das gesamte Wochenende. Unter anderem widmete sich das Jugendtheater in einem Kurzstück der geschichtlichen Vergangenheit.

Die Inszenierung galt den alten Wurzeln Waldbrunns. Aus den drei Siedlungen Albstatt, Haselbrunn und Waldbrunn entwickelte sich der Ort bis in die Gegenwart. Und bereits bei der Gründung des Bistums Würzburg in den Jahren 741/742 wurde der karolingische Königshof Albstatt erwähnt. Dieser gelangte mit den Weilern Waldbrunn und Haselbrunn im Jahr 1164 durch Tausch in den Besitz des Klosters Oberzell.

Auf die Geschichte des Ortes ging auch Pfarrer Jerzy Jelonek im Festgottesdienst ein. Zu einem Hit entwickelte sich dabei das „Waldbrunner Lied“, dessen Text vom Vorsitzenden des Musikvereins, Erhard Frank, neu verfasst wurde. Hitverdächtig präsentierte sich auch Nachwuchs-Song-Writer Dominik Fritz auf der Show-Bühne.

Im Rahmen des Dorffests galt es für den Gesangverein „Liederkranz“, sein 90-jähriges Bestehen zu feiern. Ihren Beitrag zum Ganzen lieferten die Sänger mit Konzerten eines eigens gegründeten Projekt-Chors. Einen weiteren Feieranlass lieferte der TTC Waldbrunn mit seinem 35-jährigen Gründungsjubiläum. Zum Anschnitt der von Anina Langhirt gestalteten Jubiläumstorte konnte Bürgermeister Hans Fiederling auch seine Eisinger Kollegin Ursula Engert begrüßen.

Insgesamt präsentierte Waldbrunn bei seinem Dorffest vieles, was bisweilen in aller Bescheidenheit im Stummen schlummerte. „Aber so sind einfach Waldbrunn und seine Menschen. Deren Armut in frühester Geschichte hat die Bevölkerung bis heute geprägt, was aber kein Fehler sein muss“, lautete das zufriedene Resümee von Ortsoberhaupt Hans Fiederling.

Zwar war das Dorffest der bisherige Höhepunkt des Ortsjubiläums. Die Reihe der Veranstaltungen wird aber bis zum Jahresende mit Nachtwächterführungen, Oktoberfest, Mundart-Theater, Wirtshaussingen, Herbstkonzert, Adventsmarkt, einer Waldweihnacht bis zum Abschlussfeuerwerk an Silvester fortgesetzt.

Und auch der Rosen-Verkauf geht nach wie vor weiter. Informationen zu den jeweiligen Aktionen und Veranstaltungen sind erhältlich in der Gemeindeverwaltung oder im Internet unter www.gemeinde-waldbrunn.de.

„Die Armut in frühester Geschichte hat die Bevölkerung bis heute geprägt, was aber kein Fehler sein muss.“

Hans Fiederling, Bürgermeister von Waldbrunn

Bericht & Bild: Mainpost

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